Fassungsloses Entsetzen: Aus für Habel am Anger 7: Unterschied zwischen den Versionen

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Artikel in der [http://www.thueringer-allgemeine.de Thüringer Allgemeinen Lokalausgabe Erfurt]:
 
Artikel in der [http://www.thueringer-allgemeine.de Thüringer Allgemeinen Lokalausgabe Erfurt]:

Aktuelle Version vom 31. März 2008, 21:14 Uhr

28.03.2008

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26.03.2008

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14.03.2008

Artikel in der Thüringer Allgemeinen Lokalausgabe Erfurt:

Gemeinsames Gesicht statt Januskopf

ALTSTADT. Ehemals größte Konkurrenten am Platz, werden die Buchhandlungen Habel und Hugendubel ab Sommer unter einem Dach am Anger 62 vereint. Auch wenn keiner der Beschäftigten offiziell mit Kündigung rechnen muss: Einigen winkt ab Sommer eine unsichere Zukunft.

"Vielen Kollegen blutete das Herz, als sie über die Standortaufgabe informiert wurden", berichtet Habel-Filialleiterin Claudia Stapp, die als Chefin der Großfiliale "Habel/Hugendubel" künftig den amtierenden Hugendubel-Leiter Steffen Allkämpfer ablösen wird. "Wir konnten sie jedoch beruhigen, dass keiner der 31 Mitarbeiter entlassen wird." Azubis und die Mitarbeiter im Rechnungswesen seien unantastbar, für einen Teil des Verkaufspersonals seien Frührente oder Ortswechsel vorgesehen. Etwa 30 Stellen werde es in der neuen Filiale für die rund 20 im Verkauf tätigen Kollegen geben, so Stapp. Diese müssten sie sich jedoch mit den 26 Verkäufern teilen, die die Erfurter Hugendubel-Filiale derzeit beschäftigt. "Die Besten kommen mit", so Stapp.

"Ich schlendere in meiner Mittagspause gern durch die Buchläden. Das Haus am Anger 7 hatte immer ein besonderes Flair", teilt Habel-Kunde Rolf Ortleb bedauernd die Meinung etlicher Erfurter. Gerade die Vielfalt an Buchhandlungen sei wichtig für die Stadt.

"Zuviel Verkaufsfläche für das vergleichsweise kleine Erfurt", begründet Habel-Bereichsleiter Klaus Schumann die ökonomische Entscheidung. Bis heute werden die Filialen als Konkurrenten wahrgenommen, obwohl Habel seit Anfang 2007 wie auch Hugendubel unter der gemeinsamen Münchner Finanzholding DBH Buch Handels GmbH läuft. Die Zusammenlegung beider Häuser sei die einzige Möglichkeit, den Standort in Erfurt dauerhaft zu sichern, so Schumann.

"Schwer vorstellbar, wie die beiden Profile zusammen gehen sollen", grübelt Stamm-Käuferin Constanze Lukas. Geplant sei eine moderne Erlebnisbuchhandlung, so Schumann. Dazu werde das Hugendubel-Gebäude komplett umgebaut und beide Geschäftsstrategien zusammengeführt: Beliebte Habel-Markenzeichen wie die Thementische, aber auch die vertrauten Gesichter der Verkäufer sollen die Stammkunden mitziehen. Die früheren Habel-Mitarbeiter profitierten umgekehrt von der besseren Lage am Angerkreuz: Bei aller historischen Schönheit des Fachwerkhauses sei das Geschäft im Anger 7 doch schlecht wahrnehmbar gewesen. Eine Trennung in zwei gesonderte Geschäftsbereiche werde es nicht geben: "Die Filiale wird keinen Januskopf, sondern ein neues, gemeinsames Gesicht erhalten", prophezeit der derzeitige Hugendubel-Chef Steffen Allkämpfer optimistisch. Die Kunden werden sich in der neuen Filiale sowohl an Habel, als auch an Hugendubel erinnert fühlen.

Obwohl derzeit noch offen ist, wie die Unterstützung der Herbstlese durch Buch Habel fortgesetzt werden kann, geben sich die Vereinsmitglieder um den Vorsitzenden Dirk Löhr gelassen. Zwar werde man die veränderte Lage prüfen, die Herbstlese 2008 sei jedoch nicht in Gefahr.

Noch ist unklar, wer Nachmieter im Anger 7 wird. TA-Recherchen ergaben, dass das Objekt seit kurzem Eigentum eines niederländischen Unternehmens ist. Katrin STEINKE


In der Thüringische Landeszeitung Lokalausgabe Erfurt gefunden:

Buch Habel aufgeben

Altstadt. (tlz/el) Eine Buchhandlung weniger wird es in diesem Sommer in der Landeshauptstadt geben: Buch Habel am Anger 7 wird aufgegeben zugunsten einer Buchhandlung "Habel/Hugendubel" am Anger 62 - dort, wo jetzt die Hugendubel-Filiale ist. Offiziell mitgeteilt wurde dies von der DBH Buch Handels GmbH & Co. KG, zu der beide Buchhandlungen gehören, gestern Morgen; eine Betriebsversammlung zum Thema hatte es bereits am Mittwochabend bei Habel gegeben. Betriebsbedingte Kündigungen seien nicht geplant, ließ Dr. Maximilian Hugendubel wissen, geschäftsführender Gesellschafter der Buchhandlung Hugendubel. Wieviele Mitarbeiter jetzt in den beiden Filialen beschäftigt seien und wieviele künftig in der neuen benötigt würden, die aufwändig modernisiert werden soll - solche Zahlen kommuniziere man nicht nach außen.

Herbstlese bleibt

Denjenigen Mitarbeitern, denen in der neuen Filiale kein Arbeitsplatz mehr zur Verfügung gestellt werden könne, würden alternative berufliche Möglichkeiten innerhalb der DBH-Gruppe angeboten. Die Leitung der neuen Filiale übernimmt Claudia Stapp, bisher Filialleiterin bei Habel.

Wie sich die Zusammenlegung auf das Sortiment auswirke, sei "so konkret" ebenfalls noch nicht klar. Überarbeitet und zum Teil neu geordnet werden sollen die Sortimente, die Kinder- und Jugendbuchabteilung werde nach einem von Hugendubel entwickelten Konzept als moderne "Kinderwelt" gestaltet.

Wie es künftig mit der "Erfurter Herbstlese" weitergeht, die bei Buch Habel quasi "zu Hause" war, das müsse im Vorstand beraten werden, sagte auf Anfrage der TLZ Jens Panse, stellvertretender Vorsitzender des Trägervereins "Erfurter Herbstlese", der selbst Mittwochabend noch die Lesung mit Ken Follett moderiert hatte. "Die Herbstlese geht auf jeden Fall weiter", verwies Panse auf "starke Partner" wie Universität und Stadtwerke Erfurt.

Welcher Partner aus dem Buchhandel der Herbstlese künftig zur Seite stehe und ob es ein neuer sein müsse, das würden die Gespräche ergeben.

13.03.2008

Artikel heute in der Thüringer Allgemeinen Lokalausgabe Erfurt:

Aus für Habel am Anger 7

Für die Kunden von Buch Habel war gestern schon kurz vor 18.30 Uhr Schluss mit Stöbern. Außerordentliche Betriebsversammlung, hieß es für die völlig überraschten Mitarbeiter.

ALTSTADT. Wenig später flossen Tränen und es herrschte allgemeine Fassungslosigkeit. Die in München ansässige DBH Buch Handels GmbH, zu der seit Anfang 2007 nicht nur Hugendubel, Weiland, Weltbild und Wohlthat, sondern auch Habel gehören, schließt den Anger 7. "Wirtschaftliche Gründe", bestätigt Habel-Bereichsleiter Klaus W. Schumann. Es sei auch für ihn "sehr hart, eine der schönsten Buchhandlungen Deutschlands zuzumachen." Doch beide Häuser hätten ein ähnliches Profil, auf Dauer könne man sie nicht an einem Standort betreiben. Habel soll zu Hugendubel ziehen, sagt er und kündigt eine moderne Erlebnisbuchhandlung an. Dazu werde Hugendubel bis zum Sommer komplett umgebaut, erste Gespräche mit dem Architekten seien schon gelaufen. "Nur so können wir auch in den nächsten zwanzig Jahren Platzhirsch bleiben", ist Schumann überzeugt. Das Habel-Haus am Anger wirke von außen kleiner als es sei und werde von auswärtigen Kunden oft übersehen, ist ihm aufgefallen. Chefin der neuen Habel-Hugendubel-Großbuchhandlung auf dem Anger solle die bisherige Habel-Filialleiterin Claudia Stapp werden. "Doch die Mannschaft insgesamt ist zu groß", so Schumann auf TA-Nachfrage. Betriebsbedingte Kündigungen schließt er allerdings aus und spricht stattdessen von sozial verträglichen Lösungen. Wer in der neuen Filiale keinen Platz fände, dem wolle die DBH Alternativen im Unternehmen anbieten. "Wir haben heute Marktwirtschaft pur erlebt", sagte am Abend eine erschütterte Habel-Mitarbeiterin. Das in Privatbesitz befindliche Haus am Anger 7 sei vom Eigentümer bereits an ein Unternehmen verkauft worden, weiß Klaus-W. Schumann. Wenn die Buchhandlung Habel ausgezogen sei, solle das Haus neu vermietet werden. BIRGIT KUMMER

17.08.2006

Dabei hätte man es absehen können, wenn man den Artikel "Hugendubel und Weltbild rücken im Filialgeschäft näher zusammen" vom 17.08.2006 im boersenblatt.net gelesen hat. Dort werden auch ein paar Zahlen genannt:

Hugendubel 33 Filialen, 66.250 Quadratmeter Fläche, 1.100 Mitarbeiter, 250 Millionen Euro Umsatz

Weltbild Plus 321 Filialen, 53.000 Quadratmeter Fläche, 1.300 Mitarbeiter, 266 Millionen Euro Umsatz

Wohlthat’`sche Buchhandlung 54 Filialen, 6.987 Quadratmeter Fläche, 238 Mitarbeiter, 32 Millionen Euro Umsatz

Buch Habel 19 Filialen, 20.520 Quadratmeter Fläche, 348 Mitarbeiter, 58 Millionen Euro Umsatz

Weiland 24 Filialen, 24.925 Quadratmeter Fläche, 450 Mitarbeiter, 66 Millionen Euro Umsatz