Landesparteitag SPD Thüringen 6. März 2010

Aus Hagen Frey
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Der neue Landesvorstand

Vorsitzender

  • Christoph Matschie (213 gültige Stimmen, 167 ja, 40 nein, 6 Enthaltungen)

Stellvertreter

  • Andreas Bausewein (121 von 212 gültigen Stimmen)
  • Iris Gleicke (163 von 212 gültigen Stimmen)
  • Frank Roßner (156 von 212 gültigen Stimmen)
  • Heike Taubert (168 von 212 gültigen Stimmen)

Schatzmeisterin

  • Cornelia Kraffzick (146 Stimmen)

Beisitzer

  • Rolf Baumann (114 von 210 gültigen Stimmen)
  • Dagmar Becker (80 von 210 gültigen Stimmen)
  • Bernd Brösdorf (87 von 210 gültigen Stimmen)
  • Sabine Doht (125 von 210 gültigen Stimmen)
  • Ronny Fritzlar (116 von 210 gültigen Stimmen)
  • Enrico Gropp (102 von 210 gültigen Stimmen)
  • Susanne Köhler (127 von 210 gültigen Stimmen)
  • Ernst Kranz (113 von 210 gültigen Stimmen)
  • Diana Lehmann (105 von 210 gültigen Stimmen)
  • Bettina Löbl (110 von 210 gültigen Stimmen)
  • Eleonore Mühlbauer (126 von 210 gültigen Stimmen)
  • Werner Pidde (153 von 210 gültigen Stimmen)
  • Barbara Rinke (115 von 210 gültigen Stimmen)
  • Albrecht Schröter (138 von 210 gültigen Stimmen)
  • Hartmut Schubert (143 von 210 gültigen Stimmen)
  • Brita Schweitzberger (84 von 210 gültigen Stimmen)
  • Sven Steinbrück (79 von 210 gültigen Stimmen)
  • Norbert Vornehm (110 von 210 gültigen Stimmen)

Eindrücke vom Parteitag

Meine Meinung

Ich wurde gestern abend nach der Wahl zum neuen Landesvorstand gefragt, was ich persönlich von ihm halte. Ehrlich musste ich antworten, dass ich noch nicht darüber nachgedacht habe.

Mit einmal drüber schlafen jetzt hier aber meine einmalige und endgültige Kurzanalyse: Ich denke, es ist ein ausgeglichener Landesvorstand, in dem alle Strömungen und regionalen Befindlichkeiten eingebunden sein sollten, sofern das möglich ist. Es ist auch ein gutes Zeichen der Demokratie, dass kein Gefühl von Absprachen und Kungelei aufkommen konnte. Die Delegierten der SPD Thüringen haben ein recht kluges Urteil für ihren neuen Landesvorstand abgegeben. Der vorletzte Landesvorstand war in der jungen Geschichte der SPD Thüringen sicher der undemokratischste, intriganteste. Folglich haben sich die Ränkespieler selbst aus dem Spiel gekegelt und der letzte Landesvorstand war, zugeschrieben, zu stromlinienförmig auf Christoph ausgerichtet. Die Gegner probten im letzten Herbst dem "Volksaufstand", was für sie selbst in einem medialen Disaster endete.

Das Ergebnis von Christoph ist OK. Sicher haben seiner Mitkämpfer mehr erwartet, aber im Licht des ernüchternden Wahlergebnisses vom 30. August 2009 ist es ein angemessenes Ergebnis. Er hat den Blick nach vorn gerichtet und seinen innerparteilichen Gegnern, denen er dieses Ergebnis letztlich zu verdanken hat, vergeben - denke ich.

Bei der Wahl der Stellvertreter konnte nicht viel schief gehen. Das Ergebnis für Andreas Bausewein sollte ihm selbst Ansporn sein. Er muss erst mal wieder zeigen, dass er die SPD Thüringen stärken kann und nicht einfach für hochfliegende Linksträumereien willenlos an Bodo Ramelow ausliefern will. Zuallererst muss er aber seinen Bandscheibenvorfall richtig auskurieren und den aufrechten Gang üben - sein Schicksal arbeitet hier mit einer beneidenswerten Symbolik. Alles Gute, lieber Andreas.

Bei den Beisitzern habe ich mich besonders über das Ergebnis von Eleonore Mühlbauer und Betti Löbl gefreut, aber auch, dass Dagmar Becker wieder an Bord ist.

Tragikomische Figur am Rande des Parteitags war Ralf Pollmeier. Der erfolgreiche Unternehmer aus Westthüringen, der gern mal die SPD mit einen Unternehmen verwechselt, kritisierte im Vorfeld die Arbeit der Schatzmeisterin auf eine sehr dümmliche Weise in der Öffentlichkeit und bewarb sich dreist auch um das Amt des Schatzmeisters, welches er im vorletzten Vorstand schon einmal inne hatte. Er zog aber in einem Anflug von Realitätssinn zurück und bewarb sich nur um einen Beisitzerposten im Landesvorstand. Das musste schief gehen. Wenn es ihn tröstet, in der Wirtschaft wäre er nach seinem Handeln fristlos gefeuert worden. Eine Partei ist aber kein Wirtschaftsunternehmen, diese Lektion sollte er gelernt haben. Die SPD Thüringen braucht aber auch fähige Unternehmer in ihren Reihen, er sollte einen Weg finden, wie er eingebunden bleibt.

Besonders gefreut habe ich mich für Karin Richardt, die als Powerfrau der SPD Thüringen ausgezeichnet wurde. Da ich sie seit vielen Jahren kenne und schätze, kann ich sagen, es wurde eine gute Wahl getroffen. Es war eben ein recht harmonischer Parteitag.

Und ansonsten freue ich mich auf die Analysen der Kommentatoren morgen in der Lokalpresse. Sie werden uns sicher viel besser einschätzen von ihrem neutralen Blickwinkel aus als ich es hier kann und will.

Hagen Frey